Am Königsplatz in Kassel stehen erneut Veränderungen an. Unter anderem soll eine große Gastronomie und ein besonderes Apartment-Konzept entstehen.

Kassel – Die nördliche Hälfte des Königsplatzes in Kassel putzt sich heraus. Nachdem im Sommer die Sanierung des ehemaligen Bankhauses am Königsplatz57 abgeschlossen wurde, sanieren nun die gleichen Architekten das Nachbargebäude Königsplatz 59 sowie das dahinter liegende Haus Poststraße 1. Im Zuge der Sanierung durch das Kasseler Büro Ladleif werden beide Gebäude um ein verglastes Staffelgeschoss erweitert und werden somit der Höhe der Nachbarhäuser angepasst. In einem Jahr soll der Umbau fertig sein.

Vor einem Jahr hatte die Starbrucks-Filiale im Erdgeschoß des Gebäudes geschlossen. Auch das benachbarte Restaurant ist inzwischen verschwunden. Beide Flächen sollen nun zu einer großen Gastronomiefläche zusammengefasst werden, sagt Benjamin Reibold von Ladleif Architekten aus Kassel. Derzeit werde mit Interessenten für die Flächen verhandelt. Der Königsplatz habe sich als Gastronomiestandort zuletzt gut entwickelt. „Die Außenbestuhlung unter den Platanen war im Sommer gefragt“, hat Reibold beobachtet.

Kassel: Neue Fassade und Aufstockung am Königsplatz

Das 1957 errichtete Gebäude am Königsplatz 59 steht unter Denkmalschutz. Es war seinerzeit von der Hamburg-Mannheimer Versicherungs AG in einer Kriegsbaulücke errichtet worden, die dort ein Jahr später einzog. Die zuletzt unansehnlich gewordene Kalksteinfassade, mit der es zudem statische Probleme gab, wird im Zuge der energetischen Sanierung erneuert. Die alte Fassade ist bereits entfernt worden. Abgerissen wurde auch das Walmdach, das einer Aufstockung durch ein Staffelgeschoss weicht. Zudem werden neue Fenster eingebaut.

Der rückwärtige Gebäudeteil an der Poststraße erhält keine Fassade aus Natursteinen, sondern wird wieder mit Putz versehen. Die aktuellen Mieter können während der Bauphase in ihren Flächen bleiben.

Kassel: Sechs Millionen Euro will Eigentümer am Königsplatz 59 investieren

Im verglasten Staffelgeschoss werden 15 möblierte Apartments eingerichtet, die sich vor allem an Geschäftsleute richten. „Sie werden nicht dauerhaft als Mietwohnungen angeboten, sondern können maximal für ein halbes Jahr gebucht werden“, erläutert Eric Schmidt vom Büro Ladleif.

Weitere elf solcher Apartments werden im vierten Obergeschoss eingerichtet, das zuletzt leer stand. Die Vermarktung übernehme eine Hamburger Firma, die sich auf die Vermittlung solcher Wohnungen für Langzeitaufenthalte spezialisiert habe. „Wer mehr als nur ein paar Tage bleibt, für den ist so was eine günstigere Alternative zum Hotel“, so Schmidt.

Das Dach der Gebäude wird begrünt. Dafür nimmt der Eigentümer der Immobilie eine Förderung der Stadt Kassel in Anspruch. Insgesamt will er etwa sechs Millionen Euro in die Immobilie investieren.

 

Quelle: HNA vom 20.09.2022, JBG-Research.