Auf einem 32.000 Quadratmeter großen Gelände nahe der Autobahn rollen bereits die Bagger, denn 2026 soll das neue Zustellzentrum der Post und DHL fertiggestellt sein.

Wenn Briefe und Pakete von Mitarbeitern der Post in die südlichen Kasseler Stadtteile und mehrere Landkreisgemeinden gebracht werden, dann kommen sie ab April 2026 aus einem nagelneuen Zustellstützpunkt in Lohfelden. Am Mittwochvormittag war Spatenstich für das Großprojekt von Post und DHL zwischen Autobahn 49 und Max-Planck-Straße. Die ersten Bagger rollen bereits auf dem 32.000 Quadratmeter großen Gelände. 140 Arbeitsplätze sollen mit dem neuen Standort entstehen, berichteten Post-Niederlassungsleiter Dirk Merz und Lohfeldens Bürgermeister Uwe Jäger (SPD).

Fast 60.000 Haushalte werden bedient

Die Rahmendaten um das neue Zustellungszentrum sind durchaus beeindruckend: 59.129 Haushalte werden bald von Lohfelden aus bedient – etwa die Stadtteile Forstfeld, Bettenhausen sowie Teile der Südstadt und der Unterneustadt und die Gemeinden Söhrewald, Kaufungen, Helsa, Fuldabrück und Niestetal. Nach Angaben des Unternehmens geht man von einem täglichen Sendungsaufkommen von durchschnittlich 53.000 Briefen und 8600 Paketen aus. Sortiert werden sollen diese zuvor von einer vollautomatischen, besonders schnellen Sortieranlage, erläuterte Dirk Merz. Nach Angaben eines Unternehmenssprechers investiert der Logistiker eine höhere einstellige Millionensumme.

Laut Niederlassungsleiter war dem Unternehmen auch die räumliche Nähe zur Zentrale Kassel wichtig, die sich an der Heinrich-Hertz-Straße „in nur etwa 500 Metern Entfernung befindet“. Überhaupt seien die Grenzen zur Stadt Kassel in diesem Bereich sehr eng beieinander. „Das Grundstück liegt in der Lohfeldener Gemarkung“, stellte Bürgermeister Uwe Jäger mit einem Augenzwinkern klar. Kassels Stadtkämmerer Matthias Nölke (FDP) lobte natürlich ebenfalls das Vorhaben und die Arbeit der Post. Ein Zusteller lege täglich zwischen 25 und 35 Kilometern zurück, sagte er. Insgesamt nehme die Zahl der Briefsendungen zwar ab, die der Pakete aufgrund des steigenden Online-Handels aber deutlich zu. Er dankte den Beschäftigten für ihre tägliche Arbeit. Betriebsrätin Michaela Fahrenholz freute sich auf „ein tolles, neues Gebäude mit super Arbeitsbedingungen“.

Einen besonderen Schwerpunkt legen die Verantwortlichen auf die CO₂-Neutralität des gesamten Stützpunktes – einer von dann 190 in Deutschland. 80 vollelektrische Fahrzeuge werden mit den Zustellern ab Lohfelden auf ihre Touren in 80 Zustellbezirken rollen. Laut Merz sind das die von der Post selbst gebauten Streetscooter sowie Elektrofahrzeuge im Wesentlichen von VW und Mercedes. Parallel baue man 80 Ladesäulen am Standort auf. Überhaupt, so Merz, sei die Post das Unternehmen mit der größten E-Fahrzeug-Flotte und den meisten Ladesäulen in Deutschland. „Wir sind dann hier komplett CO₂-neutral unterwegs.“ Bürgermeister Uwe Jäger ergänzte: Schön, dass der ökologische Aspekt im Vordergrund steht.“

Übrigens: Laut Merz hat die Post die Fläche bei Lohfelden zum einen wegen der Nähe zur Niederlassung ausgesucht. Zum anderen habe auch der Zufall etwas dazu beigetragen. So erzähle man sich zumindest im Unternehmen, dass Post-Vorstandschef Tobias Meyer, der aus Schwalmstadt stamme und begeisterter Segelflieger sei, bei einem seiner Flüge das große, freie Gelände an der Autobahn entdeckt habe. (Sven Kühling)

Quelle: HNA vom 15.02.2025, JBG-Research.