Die Kasseler Industriebrache Salzmann-Areal soll zum Wohngebiet werden. In den vergangenen rund zehn Jahren

gab es mehrere erfolglose Versuche, die ehemalige Textilfabrik neu zu beleben. Nun wurde der Stadtpolitik ein

neues Konzept vorgelegt.

Eigentümer Dennis Rossing unternimmt offenbar einen neuen Anlauf zur Umnutzung des Salzmann-Areals in Kassel. In ihrer

jüngsten Sitzung hat die Kasseler Stadtverordnetenversammlung über einen geänderten Bebauungsplan für das gut 3,7 ha große

Gelände im Stadtteil Bettenhausen an der Sandershäuser Straße beraten. Den Gremienunterlagen zufolge wurden die Pläne

überarbeitet, weil sich eine einmal vorgesehene teilweise Gewerbenutzung nicht realisieren lässt, für die bereits einige

Gebäude abgerissen wurden. Wohnen, Pflege und Hotel Im Mittelpunkt der neuen Planung, die unter dem Arbeitstitel

Salzmann Höfe läuft, steht eine Umnutzung der denkmalgeschützten Fabrikgebäude zu Wohnungen, einer

Pflegeeinrichtung und einem Hotel oder Boardinghaus sowie die Ergänzung um mehrere Wohnneubauten auf der

straßenabgewandten Seite des Geländes. Darüber hinaus ist ein bis zu siebengeschossiges Parkhaus mit 700 Autostellplätzen und

eventuell einem Fitnessstudio auf der obersten Ebene vorgesehen. Auch für einen Kindergarten und die derzeit in den Industriebauten

angesiedelten Kulturinitiativen soll Raum geschaffen werden. Insgesamt sind laut Bebauungsplanentwurf knapp 16.000 qm BGF

vorgesehen.

Lärmproblem beseitigt

Der Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen (HNA) zufolge will Rossing das Projekt mit der Bad Hersfelder Rosco-Gruppe

umsetzen, zu deren Inhabern er gehört. Dazu sollen weitere Geldgeber kommen. Auf eine Anfrage der Immobilien Zeitung

reagierte die Rosco-Gruppe nicht. Rossing war bereits beim letzten Anlauf für eine Wohnnutzung 2015 die treibende Kraft, der aber am

Rückzug des Partners BHB Bauwert gescheitert war. Dem Zeitungsbericht zufolge fordert die Stadt Kassel eine Quote

von 25% Sozialwohnungen auf dem Gelände. Bei einer schnellen Einigung auf einen städtebaulichen Vertrag sei ein Baubeginn

bereits Anfang 2019 möglich. Der Konflikt um mögliche Lärmbelastung durch die umliegenden Gewerbebetriebe, an dem

das Projekt 2015 gescheitert war, gilt laut HNA als gelöst.

Quelle: Immobilien-Zeitung vom 22.10.2018, JBG Research.