Seit 20 Jahren wird in Kassel über die Zukunft des Salzmann-Geländes diskutiert. Nun überrascht Eigentümer Dennis Rossing mit einem Co-Investor. Bei der Stadt ist man zuversichtlich.
Kassel – Nachdem Investor Dennis Rossing im November vorigen Jahres im Ortsbeirat Bettenhausen seine Pläne für das Salzmann-Gelände vorgestellt hatte, prophezeite ein Mitglied enttäuscht: „Das wird nie etwas.“ Zu oft in den vergangenen 20 Jahren war etwas Großes für das Industriedenkmal angekündigt worden und dann doch nichts passiert. Doch nun gibt es eine Nachricht, die selbst Skeptikern Hoffnung macht: Rossing will das Projekt nicht mehr allein, sondern mit der Lindhorst-Gruppe aus Winsen an der Aller umsetzen.
Bislang sollte ein Tochterunternehmen der Gruppe nur die Pflegeeinrichtung realisieren, die auf dem Areal entstehen soll. Lindhorst war mit 50 Prozent beteiligt. Nun, sagt Rossing, „erweitern wir dies auf das gesamte Projekt. Ich habe dabei die Option, meine geplanten Investitionen ebenfalls weiter zu tätigen. Wir lassen alles in zwei Gesellschaften aufgehen.“
Das Konzept, das bislang 500 bezahlbare Wohnungen, ein Parkhaus mit 600 Plätzen, ein Pflegeheim sowie ein Gewerbe- und Hotelkomplex vorsah, bleibe größtenteils wie geplant. Lediglich am Parkhaus werde sich etwas ändern, und es werde mehr Wohnraum zulasten von Gewerbeflächen geben, „also genau das, was dringend benötigt wird“, wie Rossing sagt.
Salzmann-Areal in Kassel: „Super-Investor“ kommt an Bord
Die Lindhorst-Gruppe nennt er einen „weiteren Super-Investor“. Das einstige Viehhandelsunternehmen, das 1931 in Winsen in der Nähe von Celle gegründet wurde, ist mit drei Konzernen in den Bereichen Bau/Immobilien, Pflege und Gesundheit sowie Landwirtschaft und erneuerbare Energien tätig. So ist die zur Gruppe gehörende Firma Cureus nach eigenen Angaben bundesweit führend in der Planung und beim Management von Pflege- und Wohnstandorten. Die Firma Generation3 wiederum modernisiert Immobilien wie das Einkaufszentrum Ems-Quartier in Meppen. Bundesweit beschäftigt die Gruppe etwa 3000 Mitarbeiter, zum Umsatz macht man keine Angaben.
Für die Salzmannhöfe, wie das Projekt bei Lindhorst genannt wird, soll in Zusammenarbeit mit Rossing eine Projektgesellschaft zuständig sein, „die ihr Know-how für diesen besonderen Denkmalstandort aus verschiedenen Teams der gesamten Unternehmensgruppe ziehen wird“, wie ein Sprecher erklärt. Geschäftsführer Alexander Lindhorst sagte der HNA: „Durch den Einstieg unserer Gruppe halten wir die Realisierung des Projektes für sehr wahrscheinlich.“
„Mit dem neuen Investor sehen wir eine Chance, Bettenhausen nachhaltig zu entwickeln“
Auch im Kasseler Rathaus ist man optimistisch. Stadtklimarätin Simone Fedderke sagt: „Mit dem neuen Investor sehen wir eine Chance, Bettenhausen nachhaltig zu entwickeln. Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Realisierung dieses Vorhabens zu ermöglichen.“
Quelle: HNA vom 23.08.2024, JBG_Research.