Es geht zügig voran auf der Baustelle der Firma Jordan im Gewerbepark Langes Feld. Wenn sie Anfang 2020 umgezogen ist, sollen am bisherigen Standort Reihen- und Mehrfamilienhäuser der GWH entstehen. Seit den ersten Erdarbeiten im März ist auf der Baustelle des Holz- und Bodenbelags-Großhändlers aus Fertigteilen bereits ein imposantes Hallensegment emporgewachsen. Am Montag wurde nun offiziell der Grundstein gelegt für den neuen Gewerbestandort, an dem das europaweit tätige Traditionsunternehmen aus Kassel ab dem kommenden Jahreswechsel all seine Aktivitäten rund um die Bodenbelagsmarke Joka bündeln will.

„Vor einer Woche war hier noch nichts zu sehen“, sagte Firmenchef Jörg Ludwig Jordan und bescheinigte der Stadt Kassel, bei den erforderlichen Planungs- und Genehmigungsschritten ebenso fix wie die Bauleute zu arbeiten. Das Bauprojekt, das Jordan gegenüber der HNA kürzlich mit einem „niedrigen zweistelligen Millionenbetrag“ beziffert hatte, sei die größte Einzelinvestition in der 100-jährigen Firmengeschichte und werde künftig Anlaufpunkt für das Fachhandwerk aus ganz Deutschland sein.

Entstehen sollen auf dem dreieinhalb Hektar großen Baugelände insgesamt vier Hallen für Produktion und Lagerung, Schauräume sowie ein Büro- und Verwaltungstrakt. Etwa 120 der 300 Kasseler Jordan-Mitarbeiter sollen ab Dezember aufs Lange Feld umziehen. Der Holzhandel und der Sitz der Firmenleitung verbleiben am alten Bahnhof Niederzwehren. Parallel zum Umzug der anderen Bereiche werden die zu eng gewordenen Hallenflächen von Jordan am Glockenbruchweg und an der Eugen-Richter-Straße freigemacht.

Teil des Geländes soll an Wohnungsgesellschaft gehen  

Darüber freut sich die Stadt Kassel ebenso sehr wie über das Engagement des Unternehmens im neuen Gewerbepark. Denn Jordan hat angekündigt, ein Großteil des nicht mehr benötigten Geländes im Süsterfeld an die Wohnungsgesellschaft GWH veräußern zu wollen. Die GWH plant dort Reihenhäuser und mehrgeschossige Wohngebäude zu errichten. Bis zu 300 neue Wohneinheiten sollen dort möglich sein, was ein spürbarer Impuls gegen die Wohnungsknappheit in Kassel wäre.

So sprach Oberbürgermeister Christian Geselle bei der Grundsteinlegungszeremonie von einem doppelten Glücksfall: „Dass die Firma Jordan auch die künftige Nutzung des bisherigen Standorts berücksichtigt hat, spricht für ihre soziale Verantwortung. Dort entsteht in guter Lage neuer attraktiver Wohnraum.“

Ebenso, so Geselle, sei die Ansiedlung des Unternehmens auf dem Langen Feld ein „wichtiger Meilenstein“ für die weitere Entwicklung des Gewerbeparks in Niederzwehren.