Autofahrer, die regelmäßig aus Richtung Göttingen die A 7 herunter nach Kassel fahren, staunen nicht schlecht, welch große Fortschritte die neue Gigawatt-Fabrik des Solartechnikherstellers SMA am Sandershäuser Berg in Niestetal macht.

Niestetal – Es geht rasend schnell, nahezu jeden Tag lässt sich an der neuen Fertigungshalle eine neue Veränderung ausmachen. So ist inzwischen bereits der Rohbau mit Montage des hölzernen Dachstuhls abgeschlossen. Mitte August war es soweit – SMA feierte den Baufortschritt mit einem kleinen Richtfest. „Nun geht es an die Montage der Unterkonstruktion an der Fassade, bevor die Dämmung angebracht wird“, erklärt SMA-Sprecherin Dagmar Buth-Parvaresh. Und auch die Rohinstallation für die Haustechnik und die Elektrik stehe nun kurz vor dem Start.

„Damit liegt die Produktionshalle, die die Produktionskapazität von SMA auf 40 Gigawatt verdoppeln wird, im Zeitplan“, sagt Dagmar Buth-Parvaresh. So könne die Einrichtung und Ausstattung der Fertigung mit den entsprechenden Maschinen, der Büroräume sowie der Kantine Mitte 2024 beginnen. „Ab 2025 werden hier dann in erster Linie Systeme für große und gewerbliche Solar- und Batteriesysteme für die weltweite Auslieferung gefertigt.“

Insgesamt rund 200 neue Arbeitsplätze mit Ausbaupotenzial auf bis zu 575 Arbeitsplätze sollen am Sandershäuser Berg entstehen. Die neue Halle, die sich ihrem Aussehen nach an das bereits 2012 fertiggestellte SMA-Service-Center gleich nebenan anpassen wird, wird eine Produktionsfläche von rund 16 250 Quadratmetern haben. Hinzu kommen 2150 Quadratmeter an Büroflächen und eine 1450 Quadratmeter große Kantine mit weiteren Sozialräumen.

Doch wartet SMA nun für das erste Halbjahr 2023 mit deutlichen Umsatz- und Ergebnissteigerungen auf. Neueste Zahlen weisen ein EBITDA von 125,3 Millionen Euro auf. EBITDA bedeutet das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Im Vorjahr waren es für das erste Halbjahr gerade mal 15,9 Millionen Euro.

Entscheidend dafür ist der anhaltend hohe Auftragsbestand, der im ersten Halbjahr 2023 einem Gegenwert von rund 2,5 Milliarden Euro entsprach. Nur ungefähr die Hälfte davon war im ersten Halbjahr 2022 erreicht worden (1,3 Milliarden Euro). So hatte zuletzt Ende Juni der SMA-Vorstand sein für 2023 erwartetes Umsatzergebnis von 1,45 bis 1,6 Milliarden Euro auf jetzt 1,7 bis 1,85 Milliarden Euro nach oben korrigiert.

Entsprechend wird sich in Zukunft wohl auch Niestetal in Sachen Gewerbesteuereinnahmen freuen können: „In dieser Hinsicht sind sehr positive Entwicklungen zu erwarten“, stellte Gregor in Aussicht.

 

Quelle: HNA vom 18.09.2023, © SMA, JBG-Research.