Der Möbeldiscounter Mömax richtet sich auf dem ehemaligen Max-Bahr-Gelände in Bettenhausen ein. Die Eröffnung in Kassel ist für 2024 geplant.

Kassel – Derzeit werde der Standort des ehemaligen Baumarkts in Kassel umgebaut, erklärte ein Sprecher. Auf 6500 Quadratmetern an der Heiligenröder Straße werde laut Unternehmen ab Frühjahr 2024 „nahezu die gesamte Bandbreite“ vom Schlafzimmer über die Küche und dem Wohnzimmer bis zu Dekoration angeboten werden. Dabei sollen 45 Arbeitsplätze entstehen. Auf seiner Webseite wirbt Mömax bereits um Personal. Einen Eröffnungstermin und die Höhe der Investitionen nannte Mömax nicht.

Der Ableger des Möbelriesen XXXLutz (Wels/Österreich) bewirbt sein Sortiment als modern und preisgünstig, passend zum Trend, „sich öfter und abwechslungsreicher einzurichten“. Präsentiert werden Möbel und Dekoration in Musterwohnungen – wer will, kann die komplette, aufeinander abgestimmte Einrichtung auf einmal kaufen. Kunden können die Möbel mitnehmen oder liefern und aufbauen lassen. Beratung, Ausmess- und Planungsservice werden ebenfalls geboten. Hinzu kommt der Online-Vertrieb.

Möbeldiscounter Mömax kommt nach Kassel: Rivale für Ikea

Konzept und Preise ähneln denen der Ikea-Häuser, Mömax gilt als scharfer Rivale der Schweden. Für Durchsetzungsvermögen im Ringen um Kunden sorgt nicht zuletzt XXXLutz. Der Konzern mit 5,75 Milliarden Euro Umsatz, 370 Filialen in 13 europäischen Ländern und mehr als 26.000 Beschäftigten hat vor Jahren den Einkaufsverbund Giga International mitbegründet.

Davon profitiert auch Mömax: „Die Mengenbündelung im Einkauf schafft die Möglichkeit am Markt, die Preise vorzugeben und deutlich günstiger als die Mitbewerber Möbel und Einrichtungsgegenstände anzubieten“, heißt es bei dem Unternehmen. Zudem werde die Produktentwicklung großgeschrieben, „und die Produkte werden möglichst ohne Zwischenhändler direkt von den Herstellern bezogen“.

Mit dieser Strategie ist Mömax auf Expansionskurs. Das erste Möbelhaus eröffnete 2002 in Dornbirn im österreichischen Voralberg. Inzwischen hat die Kette europaweit 99 Märkte, 45 davon in Deutschland. Die Häuser mit den knallgrünen Elementen am Eingang und dem pinkfarbenen X im Firmennamen bringen es inzwischen auf eine Verkaufsfläche von einer halben Million Quadratmeter und mehr als 4700 Beschäftigte.

Möbeldiscounter Mömax ab 2024 in Kassel: „Perfekte Ergänzung zum vorhandenen Angebot“

Die Baumarktkette Max Bahr war 2013 von der Insolvenz ihrer Muttergesellschaft Praktiker mitgerissen worden. XXXLutz hatte einige Liegenschaften übernommen, nach früheren Berichten dieser Zeitung auch das Gelände in Bettenhausen.

Jahrelang tat sich dort jedoch nichts. Ein Grund mag das Baurecht gewesen sein, das damals nur einen Baumarkt, aber keinen Einzelhandel gestattete. Mömax selbst macht mit Hinweis auf vertragliche Verpflichtungen keine Angabe zu den Besitzverhältnissen.

Kassel und sein Umland sind XXXLutz indes vertraut: Zur Gruppe gehören auch der Möbelhändler Poco mit einem Standort in Lohfelden. Zudem hatte die Gruppe angekündigt, über eine Beteiligung die Hälfte am Möbeldiscounter Roller zu übernehmen, der unter anderem in Fuldabrück präsent ist. Das Unternehmen dazu: „Wir sehen Mömax als perfekte Ergänzung zum vorhandenen Sortimentsangebot.“ (Barbara Will)

 

Quelle: HNA vom 18.05.2023, JBG-Research.